Starward Octave Barrels The Octavius 2018 / 2021 3 Jahre
Mild, Fruchtig Süß11.03.2022
Australien ist nun wirklich nicht als Whisky-Land bekannt. "Four seasons in a day" sagen die Einwohner über das eigene Klima. Morgens weiß man nie, ob man einen Sonnen- oder Regenschirm braucht. Das bedeutet für den Whisky aber, dass er viel schneller mit dem Fass arbeitet, als es bei konstanten Temparaturen der Fall wäre.
Bei Starward denkt man in Projekten. Es gibt nicht die eine Standardabfüllung, wie es bei anderen Brennereien der Fall ist. Grundsätzlich wird mit einem niedrigeren Alkoholgehalt als üblich abgefüllt, was zu einem süßeren Charakter führen soll. Dazu kommt dann noch ein trockeneres Klima. Das wiederum bedeutet, dass sich der Alkoholgehalt des Whiskys erhöht, statt sich zu verringern.
Riechen
Wir fühlen uns sofort, wie in einer Autolackiererei. Nachdem der erste Eindruck verflogen ist, übernehmen bourbonartige Aromen nach reifem Pfirsich, die zum Schluss eindeutig von beerigem Rotwein abgelöst werden. Eine interessante Reise.
Schmecken
Geröstetes Toastbrot mit Ahornsirup geht hier mit zu stark gerösteten Croûtons Hand in Hand. Im Hintergrund nehmen wir Eiche wahr und eine leichte alkoholische Schärfe.
Abgang
Wären wir in Finnland bei -20 Grad im Schnee, würde uns der lange sehr alkoholisch-scharfe Abgang vermutlich gut tun und aufwärmen. Ansonsten kommt da leider nicht viel.
Gedanken
Potenzial ist da. Durch die kleinen 100 Liter Fässern Casks reift der Whisky viel schneller und auch das Klima Australiens führt zu spannenden Ergebnissen. Für 3 Jahre gibt er ziemlich viel und ist erstaunlich intensiv. Zwei weitere Jahre hätten sicherlich ganz gut getan um den zu stark hervorstechenden alkoholischen Anteil zu reduzieren. Für die geringe Auflage ist das Preis-Leistungs-Verhältnis in Ordnung. Im Vergleich zu Schottischen Single Malts eindeutig zu teuer.