Glen Moray 2015/2023 - Sansibar

Riechen
Die Nase macht erstmal Hoffnung. Steinobst, Birne, Traube – klingt doch gut! Die Fruchtigkeit wird von Honig und einer leichten Vanillenote begleitet, während eine grasige Frische für etwas Lebendigkeit sorgt. Alles wirkt recht harmonisch, wenn auch nicht besonders tief.

Schmecken
Kribbelig, würzig und unausgeglichen – die 62 % sind nicht gerade elegant eingebunden. Ja, da ist eine leichte Fruchtigkeit, aber sie geht gnadenlos unter. Stattdessen gibt’s eine chaotische Mischung aus Schärfe und Bitterkeit. Ein echter Prügelknabe von einem Whisky.
Abgang
Nach dem wilden Ritt bleibt… nichts Gutes. Altes Fass? Mineralisch? Fast metallisch? Egal, was hier passiert ist – es passt nicht zusammen. Das bitter-holzige Finish hinterlässt keinen bleibenden Eindruck, außer dass man sich fragt, warum dieser Whisky unbedingt in die Flasche musste.
Gedanken
Dieser Glen Moray fühlt sich an wie ein junger Raufbold, der noch nicht bereit für die große Bühne ist. Wild, scharf und ohne Balance – hier wäre mehr Geduld oder ein besseres Fass nötig gewesen. Wer einfach nur Kraft und Alkohol sucht, kann ihn probieren.