Ardbeg Ardcore Committee Release
Torfig, Lederartig02.06.2022
Die Releases polarisieren stark. Für Sammler sehr interessant und ebenso schnell ausverkauft, kommen die, die den neusten Committee Release verkosten möchten häufig nicht auf ihre Kosten.
Riechen
Der Geruch erinnert uns im ersten Moment eher an einen Laphroaig, als an einen Ardbeg. Wir identifizieren phenolischen Rauch, der in eine Dampfnote übergeht. Es erinnert an ordentlich verbranntes Toastbrot. Durch den Rauch gekämpft, kommt eine Ardbeg-Typische Vanille-Zitrusnote hervor. Begleitet wird diese durch geröstetes Malz und Schinken.
Schmecken
Das typische Ardbeg Anis mit einer gewissen Meerwassersalzigkeit schwebt über einem nicht ganz so intensiven Lagerfeuerglutaroma. Allmählich kämpfen sich Vanille und Schokolade in den Vordergrund. Vom dunkel geröstetem Gerstenmalz hätten wir mehr Schokoladigkeit erwartet. Röstaromen sind dabei, aber eher subtil. Insgesamt nicht viel, müssen wir leider sagen.
Abgang
Das würzig-trockene Finish ist mittellang, aber da sind wir eigentlich vom Ardbeg etwas anderes gewoht. Wenig beeindruckend.
Gedanken
Uns fehlt hier die Geschmacksexplosion. Es ist ein Single Malt Whisky von Ardbeg, ja - keine Frage. Aber es ist kein wilder, punkiger Ardbeg. Gradlinig, wenig voluminös, wenig vielschichtig. Grundsätzlich ist die Kombination solide, aber eben nicht punkig, sondern eher das Reihenhaus mit gepflegtem Vorgarten. Über den Preis müssen wir nicht sprechen. Es handelt sich um das übliche Hype-Drop-Gedöns. Völlig überteuert und für Sammler vielleicht interessant. Wer was wildes braucht, sollte zum Ardbeg Wee Beastie greifen!