Ardbeg Wee Beastie 5 Jahre
Torfig, Lederartig27.05.2022
Der Ardbeg Wee Beastie soll als junge, wilde und ungezähmte Abfüllung die Standard-Range erweitern. Nach einer Reifezeit von 5 Jahren ist zu erwarten, dass einige Aromen noch nicht ganz rund sein werden. Der Wee löst übrigens den Corryvreckan als Ardbegs rauchigsten Scotch ab.
Riechen
Wir riechen essigartige Säure, schwarzen Pfeffer und starken süßlichen Tabakrauch. Die Kombination erinnert uns irgendwie an das Gummi von Fahrradreifen, die gerade durch Barbecue-Sauce gefahren sind. Ein wenig salziges Lakritz und Vanilleschote schwingen mit.
Schmecken
Dunkelverbrannter Räucherspeck mit etwas Zucker treffen zuerst auf die Zunge. In der Mitte liegen Teer, Leder und intensiver Torfrauch. Wie in der Nase schwingen auch hier Salzigkeit und eine Nuance Vanille mit.
Abgang
Ein trockenes, torfiges Irgendetwas bleibt ewig im Nachgeschmack.
Gedanken
Der Wee kommt im Vergleich zu den anderen Ardbegs etwas uncharmant daher. Wir vermissen das Oloroso-Sherry-Fass-Finish (vielleicht hätte hier ein weiteres Jahr gut getan?). Auch die üblichen Ardbeg-Zitrusnoten sind nicht zu finden. Das, was für die jüngeren NAS-Abfüllungen galt, gilt auch hier. Wir haben aufgrund des Alters einen unverblümteren Brennereicharakter im Whisky, der wirklich interessant, aber auch noch sehr kantig ist. Ohne Böses unterstellen zu wollen, hat Ardbeg den Wee Beastie bewusst rauchiger gemacht, um diese nicht ganz klar definierten Aromen zu überdecken.
Letztendlich ist es ein Single Malt Whisky, für dessen Genuss man sich bewusst entscheiden muss und sicherlich kein Easy Sipper und auch ganz sicher nichts für Einsteiger. Ardbeg Liebhaber und Liebhaberinnen kommen hier aber auf ihre Kosten.
Bewertung: 80/100 - Ausgezeichnet (Marcel: 78 | Sascha: 82)
Preis-Leistung: 4/5 - Gut
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