Campbeltown Loch Edition 2023

Torfig, Lederartig
06.03.2024

Springbank war in den letzten Jahren in aller Munde. Nachdem sich die Preise langsam normalisiert haben, könnte man es fast wagen eine Flasche des 10 jährigen zu kaufen oder sogar zur Fasssträke greifen? Möchte man sich an die Campbeltown Region herantasten gibt es allerdings - neben Glen Scotia - den nahezu jährlich erscheinenden Campbeltown Loch Blended Malt. Wir haben heute die 2023er Version im Glas.

Campbeltown Loch Edition 2023 (Vorschaubild Quelle: The Whisky Exchange)

Riechen

Kalter Rauch und nasses Handtuch eröffnen in der Nase. Klingt schlimmer, als es ist. Mit etwas Kiwi, Zement und grünem Apfel ergibt sich eine wirklich spannendes Geruchsprofil, denn die Aromen bilden in Komposition fast ein Kunstwerk. Hin und wieder blitzt übrigens ein Geruch auf, der an Kettensäge nach dem Baumschnitt erinnert.

Schmecken

Ölig und weich liegt der Blended Malt aus der Cambeltown Region auf der Zunge. Ein ganz besonderer Pfeffer - nämlich der Madagascar Pfeffer (der Geschmack - nicht die Schärfe) eröffnet intensiv, macht aber relativ schnell den Weg frei für ein fast ausgetrocknetes Flussbett mit bittersüßer Kaffeeschokolade.

Abgang

Der lange Abgang wird begleitet von kaltem Rauch, ein wenig Eiche und Gewürzen, wie Zimt und Muskatnuss.

Gedanken

Der Campbeltown Loch ist ein bezahlbares Produkt aus der Cambeltown Region mit den prototypischen Aromen, die ebendiese so spannend machen.
Müssten wir den Malt mit einem Ausdruck beschreiben wäre das "jazzig dissonant" - sauber abgestimmt aber trotzdem dreckig. Um beim Bild der Musik zu bleiben: Man spielt die falschen Noten aber nicht schlecht sondern mit Absicht. Dadurch wird es spannend.

Bewertung: 81/100 - Ausgezeichnet (Marcel: 81 | Sascha: 80)

Preis-Leistung: 5/5 - Sehr Gut

Vorschaubild Quelle: The Whisky Exchange