Lagavulin 8 Jahre
Pikant, Maritim, Küste19.05.2024
Riechen
Wir werden begrüßt von einer wahren Schlucht aus Rauch. Ein kaltes Lagerfeuer wird umschlossen von Holzkohle und einem leicht medizinischen Touch. Insgesamt finden wir ein Kaltrauchprofil mit Anklängen von Seetang und Meerwasser. Durch diese Wand muss man erstmal durch. Aber mit genug Zeit entwickeln sich hier die typischen Bourbonfassaromen. Primär Zitrus – dazu gesellen sich getreidige Noten von Hafer und ein Hauch Vanille. Subtile Töne von Eiche und Mandarinen runden die Nase ab.
Schmecken
Im Mund entfaltet der Malt seinen kalten Rauch. Er entwickelt ein cremiges Mundgefühl mit einer spannenden Note, die uns an Pfannenchampignons erinnert. Dazu kommt auch wieder eine wunderbare Maritimität von Algen, Meerwasser und einer gewissen mineralischen Komponente. Am Gaumen wird er dann nussig. Wir finden verbrannte Haselnüsse und eine Idee von Röstmandeln.
Abgang
Das Finish ist lang und getragen vom Rauch, welcher hier überraschenderweise etwas wärmend wird. Wir haben immer noch das maritime Aroma von Meersalz, jetzt begleitet von Eichenholz, der Zitrusnote, die wir vorher in der Nase hatten, und einer minimal erdigen Hülle.
Gedanken
Es mag sehr leicht sein, hier eine „kleine Geschwister“-Variante vom Lagavulin 16 zu erwarten. Aber am Ende des Tages steht Lagavulin 8 trotz des halben Alters im Vergleich gut da. Der Ansatz ist durch die Fassauswahl eher „Peat Forward“ und wir bekommen das bekannte Lagavulin-Rauchprofil, präsentiert mit der klassischen Idee des Islay-Meerwassers. Ein qualitativ hochwertiger und schmackhafter Malt, der aber kein „günstiger Ersatz“ ist, sondern eine eigenständige und empfehlenswerte Abfüllung eines Classic Malts.
Bewertung: 83/100 - Ausgezeichnet (Marcel: 83 | Sascha: 82)
Preis-Leistung: 4/5 - Gut
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