Mackmyra Intelligens AI:01
Mild, Fruchtig Süß06.05.2022
Kombiniert man Kundenpräferenzen mit Verkaufsdaten und bestehenden Rezepturen, wirft ein bisschen Statisik in den Topf und lässt das Lernmodell dann auf einer Microsoft-Cloud laufen, so erhält man auf magische Weise einen Whisky von höchster Klasse. So zumindest die Idee.
Riechen
Orange und Aprikose kommen uns mit einem leicht sprittigen Duft entgegen. Ummantelt von Zitrusfrüchten haben wir leichte Eichenfassnoten, einen Hauch von Vanille und mit ein bisschen Phantasie eine Nuance Anis und Ingwer. Irgendein undefinierbares Kräutergedöns ist auch dabei.
Schmecken
Im Gegensatz zur Nase haben wir hier überraschend viel Eiche. Insbesondere die Bitterkeit der Tannine ist sehr präsent. Trotzdem ist die Komposition weich und süß genug (Birne, Karamell), so dass sie interessant bleibt. Wir glauben ein wenig Buchenrauch wahrzunehmen, sind uns aber nicht ganz sicher. Es könnte auch ein getoastetes Eichenfass sein. Übrigens ist auch hier das Kräutergedöns wieder dabei, von dem wir noch immer nicht wissen, was das sein soll.
Abgang
Das Kräutergedöns bleibt. Ansonsten leicht trocken mit Zitrus und Malz. Ein wenig bitter und gleichzeitig scharf. Zum Ende hin noch einmal leicht süßlich.
Gedanken
Schade war's. Das Ergebnis ist nicht ganz so elegant und von Weltklasse-Whisky meilenweit entfernt.
Die KI soll wohl mehr als 70 Millionen Rezepte generiert und bei einigen "vorhergesagt" haben, dass sie von höchster Qualität und vermutlich beim Endkunden beliebt sein sollen.
Story gut und interessant, Whisky so lala. Trotzdem werden wir uns den kürzlich erschienenen AI:02 auch anschauen. KI-Lernmodelle lernen schließlich dazu und vielleicht wurden sowohl an der Berechnungsmethode, als auch am Input einige Optimierungen vorgenommen.
Positiv stimmt uns übrigens auch, dass in der doch sehr traditionellen Welt der Whisky-Herstellung doch auch einige Experiment gemacht werden.