Schroll Tegelberg Laphroaig Fass
30.04.2025
Riechen
Schon beim ersten Schnuppern zeigt sich: Das hier ist kein Torfhammer. Der Rauch ist da, aber eher kühl und fein – wie kalter Lagerfeuerduft am Morgen. Dazu gesellen sich Vanille, frische Kräuter, ein Hauch Waldhonig und eine unreife Banane, die gemeinsam mit einem grünen Apfel eine angenehm frische, fast knackige Note bringen.
Schmecken
Im Mund bleibt die Rauchigkeit dezent – nicht dominant, sondern begleitend. Es zeigt sich eine kühle, leicht fleischige Textur, fast wie bei luftgetrocknetem Schinken, dazu Vanille und eine zarte Zitrusnote, die das Ganze maritim auffrischt. Wer hier einen Torfbrocken erwartet, wird angenehm überrascht: Der Rauch bleibt im Hintergrund und lässt Raum für feine Nuancen.
Abgang
Der Abgang ist mittellang und angenehm weich. Der Rauch verabschiedet sich leise, lässt aber noch etwas BBQ-Würze auf der Zunge zurück. Und dann ist da diese eine Note – ein Hauch Petersilie.
Gedanken
Der Schroll Tegelberg Laphroaig Fass ist kein Torfmonster, sondern ein balancierter Brückenschlag zwischen Deutschland und Islay. Er bleibt eigenständig, bringt aber die typischen Islay-Anklänge mit – nur eben subtiler, feiner, fast höflich. Ein Whisky für Fortgeschrittene, die nicht nach dem größten Rauchschlag suchen, sondern nach Charakter, Tiefe und handwerklicher Raffinesse.
Bewertung: 78/100 - Sehr Gut (Marcel: 78 | Sascha: 78)
Preis-Leistung: 1/5 - Sehr teuer
Vorschaubild Quelle: Brennerei Schroll