Speyburn 16 Jahre
Zart, Saftig, Holzig, Vanille26.08.2024
Riechen
Schon beim ersten Schnuppern hat man das Gefühl, es könnte doch etwas werden. Die Aromen von reifen Pfirsichen und Orangen springen einem fast entgegen, begleitet von einer angenehmen Süße, die an Honig und Vanille erinnert. Ein Hauch von Mandel und weiße Schokolade verleihen dem Ganzen eine fast verführerische Note. Doch Vorsicht: Der Duft verspricht mehr, als der Whisky halten kann.
Schmecken
Nach dem verheißungsvollen Geruch folgt die Ernüchterung. Im Mund präsentiert sich der Speyburn 16 Jahre leider wässriger als erhofft, was bei einem 16-jährigen Whisky ziemlich enttäuschend ist. Ja, da sind Gewürze wie Pfeffer und Eichenholz, aber sie sind eher aufdringlich als ausgewogen. Die Süße von Honig und weißer Schokolade kommt durch, kämpft aber vergeblich gegen das Übermaß an altem Holz und der überraschend flachen Struktur. Ein Hauch von Birne und Apfel versucht, das Ruder herumzureißen, doch es bleibt bei einem verzweifelten Versuch.
Abgang
Aber der Abgang rettet? Leider Fehlanzeige. Mittellang und schnell vergessen, bleibt vor allem eines im Gedächtnis: Eichenwürze, ein wenig Pfeffer, ein Hauch von Vanille und, ganz zum Schluss, eine dezente Haselnuss-Note. Doch auch hier ist das Erlebnis eher flach und wenig komplex.
Gedanken
Am Ende des Tages bleibt ein Gedanke: Was hat sich die Speyburn Brennerei nur dabei gedacht? Dieser Whisky ist ein klassisches Beispiel für "Travel Exclusive", das eher auf der Resterampe gelandet ist. Die 16 Jahre Reifezeit retten hier nichts, denn das Ergebnis ist ein Whisky, der viel Holz, aber wenig Komplexität bietet