St. Kilian Judas Priest Turbo – Unpeated 2024

Riechen
Bittermandel, reife Ananas, Mango, Banane, Traube, Vanille – der ganze tropische Obstsalat mit einem Schuss Süßwein. Fast wie eine Exotik-Bombe auf Tournee, begleitet von französischer Eleganz und einem Hauch Synthwave – ganz in Priest-Manier. Und ja, man muss zweimal riechen. Nicht weil’s schlecht ist – sondern weil’s so abgefahren gut kombiniert ist.

Schmecken
Der Antritt ist weich und cremig, fast wie ein tropischer Joghurt mit Schuss. Apfel und Mango übernehmen die Hauptrolle, unterstützt von leichter Eichenwürze, die sich ganz smooth ins Geschmacksbild einfügt. Kein Holzhammer, eher dezente Struktur im Hintergrund. Die Süße wirkt natürlich, nicht aufgesetzt – das Fass hat seine Arbeit gemacht, aber ohne die Kontrolle zu übernehmen. Ausgewogen, aber nicht langweilig.
Abgang
Mittellang, mit exotischer Frucht, darunter Litschi und eine fast pelzige Textur, die an einen unfiltrierten Fruchtschnaps denken lässt – aber in fancy.
Gedanken
Der St. Kilian Judas Priest Turbo ist kein Mainstream-Dram. Er ist mutig, eigenwillig, laut in der Nase und überraschend sanft auf der Zunge. Wer sich auf ungewöhnliche Fassreifungen einlässt und Lust auf eine süßweinige Achterbahnfahrt hat, wird hier belohnt. Er wirkt, als hätte jemand einen Fruchtkorb in einen Synthesizer gesteckt
Bewertung: 79/100 - Sehr Gut (Marcel: 79 | Sascha: 78)
Preis-Leistung: 3/5 - Ok
Vorschaubild Quelle: St. Kilian